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1. Teil 1 - S. 100

1900 - : Velhagen & Klasing
Ritt des Königs Wilhelm mit dem Kronprinzen und Prinzen Friedrich Karl zu den eroberten Düppeler Schanzen am 22. April 1864. Friedrich Karl die Düppeler Schanzen. Im Lazarett von Flensburg besuchte er den tödlich verwundeten General von Raven und legte den Orden pour le merite auf das Bett des Sterbenden. •— Einige Monate später wurde Friede geschlossen. e ] Dänemark mußte Schleswig-Holstein an Preußen und Österreich abtreten. c. Aus dem deutsch-österreichischen Kriege 1866. 1. Ursache. Im Jahre 1866 geriet Preußen wegen Schleswig-Holstein mit Österreich in Streit. Österreich wollte Schleswig-Holstein dem Herzoge von Augustenburg geben. Dadurch wäre ein neuer Kleinstaat in Deutschland entstanden. Das konnte Preußen nicht dulden. Auch wollte es sich in deutschen Angelegenheiten nicht mehr von Österreich bevormunden lassen, sondern selbst Führer in Deutschland sein. Es forderte daher den Oberbefehl über die deutsche Land- und Seemacht. Darauf beschloß der Bundestag in Frankfurt mit neun gegen fünf Stimmen den Krieg gegen Preußen. Sofort traten Preußen und die sich ihm anschließenden Staaten vom deutschen Bunde zurück. Dieser erreichte damit sein Ende. Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau hielten es mit Österreich. Noch einmal bot ihnen der König den Frieden an, jedoch vergeblich. Drei Tage später waren ihre Länder von den Preußen besetzt. 2. Ans der Schlacht bei Königgrätz. 3. Juli 1866. a. wie Lönig Wilhelm sich ein Stück ßrot geben ließ, und wo er schlief. Das preußische Heer rückte nun in Böhmen ein. Hier kam es am 3. Juli bei Königgrätz, wo der österreichische

2. Teil 1 - S. 99

1900 - : Velhagen & Klasing
— 99 — Ehepaar seine ersten Jahre meistens in Potsdam auf Babelsberg. Hier wurden ihm auch ein Sohn, Friedrich Wilhelm (der spätere Kaiser Friedrich Iii.), und eine Tochter, Luise (die jetzige Großherzogin von Baden), geboren. b. Aus dem dänischen Kriege 1864. 1. Entstehung des Krieges. Schleswig-Holstein war früher ein Herzogtum. Im 15. Jahrhundert wählten die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Er hatte aber geloben müssen, daß die Herzogtümer „ up ewig ungedeelt" bleiben und niemals Dänemark einverleibt werden sollten. Seine Nachfolger hielten jedoch das Versprechen nicht. Sie wollten die Schleswiger zu Dänen machen. Darum wurde in Schleswig überall die deutsche Sprache verdrängt. Dänische Richter sprachen Recht, dänische Prediger standen auf der Kanzel, dänische Lehrer in der Schule. 1863 erklärte der König von Dänemark Schleswig für eine dänische Provinz. Da zogen Österreich und Preußen gemeinsam gegen Dänemark, die Freiheit der Schleswiger zu erkämpfen. So kam es zum Kriege von 1864. 2. Schlacht bei Düppel. Bei dem Dorfe Düppel hatten die Dänen 10 gewaltige Schanzen errichtet. Drei Wochen beschossen preußische Kanonen die Erdwälle und Pallisaden. Nachts machten die Pioniere zickzackartige Laufgräben, in deren Schutze man bis auf 250 Schritt an die Schanzen herankommen konnte. Prinz Friedrich Karl konnte die Zeit zum Sturme kaum abwarten, aber der König befahl, die Gräben erst ganz nahe an die Schanzen heranzuziehen, damit das Leben der Soldaten geschont werde. Am 18. April begann der Sturm. Seit 4 Uhr morgens hatten die Kanonen gedonnert. 10 000 Soldaten waren unterdessen ganz leise in die Laufgräben gezogen. Dort standen sie sechs Stunden. Kein Laut wurde gesprochen. Um 10 Uhr sollte der Sturm beginnen. Plötzlich verstummt der Kanonendonner. Dann fällt noch ein Schuß. Das ist das Zeichen zum Angriff. Der Tambour schlägt zum Sturme, und die Musik spielt einen Marsch, der seit jenem Tage der „Düppelerschanzenmarsch" genannt wird. Mit Hurra brechen die Mannschaften aus den Laufgräben hervor und stürmen auf die Schanzen los. Schon nach fünf Minuten flattert von einer dänischen Schanze die preußische Fahne. 3. Pionier Klinke. Den heftigsten Widerstand fanden die Kämpfer auf Schanze zwei. Mächtige Pallisadenreihen standen hier noch unversehrt ^ und versperrten den Weg. Die Preußen können nicht weiter. Die Dänen schießen wie rasend. Jede Sekunde kostet ein Leben. Da tritt Pionier Klinke vor und sagt: „Herr Leutnant, in die Schanze müssen wir, auf mich kommt's dabei nicht an! Ich werde die Pallisaden mit Pulver sprengen." Und sofort ergreift er einen Pulverfack, stellt ihn gegen die Pallisaden und setzt den Zünder in Brand. Noch ehe er sich platt ans die Erde geworfen, explodiert das Pulver. Vier Pallisaden werden umgerissen, der brave Klinke aber in den Graben geschleudert. Durch die Öffnung dringen die Stürmer nach oben. Bald gehört ihnen die Schanze. Klinke hatte zwei Schüsse, durch Arm und Brust, erhalten. Während ihn die Krankenträger zum Lazarett trugen, starb er. Er hatte sein Leben für das Vaterland geopfert. (Der Tapfere war ein Bergmann aus Westfalen und hinterließ Weib und Kind.) 4. König Wilhelm auf dem Kriegsschauplätze. Friede. Wenige Tage nach der Erstürmung von Düppel eilte der König nach dem Kriegsschauplätze, belobte die tapfern Krieger und besichtigte mit dem Kronprinzen und dem Prinzen 7*

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 26

1898 -
Vermutungen: ein türkisches Heer wird nach Ungarn vorrücken, ein kaiserliches ihm entgegen. Schlachten u. s. w. Es giebt aus jenen Tagen (die älteste bekannte handschriftliche Aufzeichnung stammt aus dem Jahre 1719) ein Lied. Ila. Das Gedicht „Prinz Eugen vor Belgrad". Prinz Eugen? — ein tapferer Feldherr des Kaisers. Ergänzung: Prinz Eugen von Savoyen (aus einer Seitenlinie) wurde in Paris geboren und sollte wegen seines schwächlichen Körpers ein Geistlicher werden. Aber er wollte lieber Soldat werden und bot Ludwig dem Xiv. seine Dienste an. Dieser verachtete ihn seiner Kleinheit halber und empfahl ihm spöttisch, beim geistlichen Stande zu bleiben Da ging Eugen nach Österreich und trat in die Dienste des Kaisers. Die Soldaten aber nannten den schwächlichen Offizier mit dem grauen Mantel nur den kleinen Kapuziner und meinten, er werde auch nicht vielen Türken den Bart ausraufen. Aber Eugen zeichnete sich bald so aus (auch 1683), daß er immer höher stieg und Feldmarschall wurde. ^ Was kann man aus dem Gedicht über die vorausgegangenen Schlachten entnehmen? — Prinz Eugen muß gesiegt haben, sonst würde er nicht vorrücken können. Wo wird er die Donau überschritten haben? — Karte! Unterhalb Belgrads. Welche Aufgabe hatte sich das Türkenheer gestellt?— Belgrad zu entsetzen. Ergänzung. Die Lage des Prinzen: Hinter ihm die feindliche Festung, vor ihm die übermächtige türkische Armee. Aber Eugen griff an unbesiegte. Nun mußte sich auch Belgrad ergeben. Das alles geschah 1717. Später ist Belgrad wieder verloren gegangen, denn jetzt ist es die Hauptstadt des Königreichs Serbien. Wer der Prinz Ludwig war, ist unbekannt. Zusammenfassung durch die Schüler: Prinz Eugen. Die Türken wollten das Verlorne wieder gewinnen und fingen von neuem Krieg an. Aber der Kaiser hatte einen trefflichen Feldherrn: den Prinzen Eugen von Savoyen. Dieser Prinz war in Frankreich geboren ... (s. oben). Ihm übertrug der Kaiser den Oberbefehl in dem neuen Türkenkrieg (Karl von Lothringen war gestorben). Er besiegte die Türken, die über die Grenze vorgedrungen waren und überschritt die Donau unterhalb Belgrads, um diese Festung zu belagern. Die Belagerung begann. Da marschierte ein großes türkisches Heer heran und wollte Belgrad entsetzen. Eugen befand sich in einer schwierigen Lage. Er mußte gegen das Entsatzheer Front machen und hatte die feindliche Festung im Rücken. Da griff er die Türken frisch an, und es gelang ihm, sie zu besiegen. Nun mußte auch Belgrad sich ergeben. Das geschah im Jahre 1717.

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 73

1898 -
Der Reichsdepulations-Hauptschluß?) Ziel: Wie die Franzosen während der Revolution das linke Rheinufer gewannen, und was das für Folgen für Deutschland hatte. I. und Ila. 1. Das linke Rheinufer? — Das deutsche Land links vom Rhein. Karte! Wem gehören heute die linksrheinischen deutschen Länder? — Aufzählung. Ob es Ende des vorigen Jahrhunderts auch so war? — Damals gehörte nur Kleve zu Preußen. Dann bestanden noch die geistlichen Länder: die Erzbistümer Köln, Trier, Mainz. Das Land südlich von Mainz gehörte zu Bayern (seit 1777 gehörten die beiden Kurfürstentümer Pfalz und Bayern, dessen Herrschergeschlecht ausgestorben war, zusammen) und das Elsaß gehörte seit Ludwig Xiv. schon zu Frankreich. Außerdem, ergänzt der Lehrer, besaßen noch eine Anzahl anderer deutschen Fürsten Länder links vom Rhein. Wann werden alle diese Länder zu Frankreich gekommen sein? — Als Napoleon das Direktorium gestürzt hatte, als er die Österreicher bei Marengo geschlagen und einen für Frankreich günstigen Frieden geschlossen hatte. Aber die Österreicher waren doch besiegt worden, warum muß Deutschland Land abtreten? — Der Beherrscher Österreichs war zugleich deutscher Kaiser; die deutschen Fürsten waren uneinig und wohl auf ihren, aber nicht auf des ganzen Reiches Nutzen bedacht; darum muß Deutschland für Die Niederlage Österreichs büßen. Aber, so sagen die Schüler, die linksrheinischen Länder gehörten ja gar nicht zu Österreich? Nein, darum mußten denen, die sie verloren hatten, Entschädigungen gegeben werden. — Also dem König von Preußen, dem Kurfürsten von Bayern, und den drei geistlichen Kurfürsten: den Erzbischöfen von Köln, Trier, Mainz re. Die geistlichen Herren verloren ihre Besitzungen, erhielten aber keine Entschädigung an Land, sondern nur Geld; so erging es sämtlichen *) Nichts begünstigt vielleicht mehr die Kräftigung des Nationalgefühls als der Zorn, als das Schamgefühl über erlittene Schmach.

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 158

1898 -
— 158 — einigung der drei Heere zu Kindern suchen (Angriff beim Herauswinden aus den Engpässen). Ihr Oberbefehlshaber schickte den Preußen auch Truppen entgegen, aber sie wurden geschlagen. — Nun stand der Vereinigung nichts im Wege. Zuerst vereinigten sich die beiden von Norden her kommenden Heere, und an dem Tage, an dem sie mit der schlesischen Armee zusammentreffen konnten, fand die Entscheidungsschlacht bei der Festung an der oberen Elbe statt. — Bei Königgrätz. Die Preußen siegen. Der Sieg wird für die Preußen ein entscheidender durch die rechtzeitige Ankunft des Kronprinzen. — Denn nun wurde das österreichische Heer von vorn und aus seiner rechten Seite gefaßt und muß den weiteren Kampf aufgeben. Die Österreicher ergreifen die Flucht. Die Preußen rücken nach und kommen bis fast nach Wien. — Der Kaiser von Österreich muß Frieden schließen (in Prag). Zusammenfassung: Die Schlacht von Königgrätz. Wie wird es auf dem Kriegsschauplatz in Westdeutschland aussehen? — Die Preußen werden auch hier siegen. Denn hier stehen die Gegner nicht einmal unter einem einheitlichen Oberbefehl: die Hannoveraner unter ihrem König, die Hessen unter ihrem Kurfürsten, die Bayern, die Württemberg er unter eignen Königen, die Badenser und Hessen unter Großherzögen, die Nassauer unter einem Herzog und dazu die freie Stadt Frankfurt a. M. Worauf kam es für alle diese Verbündeten an? — Sich zu vereinen, dann konnten sie hoffen, die Preußen, deren Hauptmacht in Böhmen stand, zu schlagen. Die Preußen marschieren nach Ausbruch des Kriegs mit der größten Schnelligkeit nach Hannover und Kurhessen. — Von Holstein und Westfalen her. Der Kurfürst von Hessen wird gefangen genommen, aber der König von Hannover entweicht mit seinem Heere nach Süden, — um sich mit den Bayern zu verbinden. Aber bei Langensalza wird er mit seinem ganzen Heere gefangen genommen. Die Soldaten legen die Waffen ab und werden in die Heimat entlassen; der König geht nach Wien. — Die Hannoveraner werden als künftige Unterthanen mild behandelt. Auch die Süddeutschen werden in einer Reihe von Gefechten geschlagen und immer weiter nach Süden zurückgedrängt. Welcher Erkenntnis können sie sich nun nicht mehr entziehen ? — Alle Tapferkeit half ihnen nichts bei der vielköpfigen Oberleitung, wie sie im deutschen Bund nun einmal bestand; ferner mußten sie nunmehr (nach Königgrätz) einsehen, daß sie von Österreich, keinen Schutz zu erwarten hatten. In ihrer Not wandten sie sich an den Kaiser der Franzosen um Hülfe. Was wird der Kaiser gethan haben? — Napoleon (vom Sedanfest bekannt) wird sich, erfreut über diesen Hilferuf, beim preußischen König für die süddeutschen (Staaten als seine Schützlinge verwendet haben. Daraufhin zeigte Bismarck den süddeutschen Ministern einen Ver-

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 75

1898 -
— 75 — um seine Gunst zu gewinnen, um seinen Minister und andere einflußreiche Personen zu bestechen. Unsummen deutschen Geldes wanderten damals nach Paris. Es entstand geradezu eine Jagd nach Vorteilen, die man durch Napoleons Gunst zu gewinnen hoffte. Es handelte sich gar nicht mehr um gerechte Entschädigungen, sondern um gewinnreiche Geschäfte, die man bei dieser Gelegenheit zu machen gedachte. — Eine schmachvolle Selbstbeschimpfung der deutschen Fürsten und des hohen Adels und Demütigung vor dem französischen Konsul! Den größten Gewinn erzielten neben Preußen, das sich in der letzten Zeit sehr fügsam gegen Frankreich bewiesen hatte, Baden, Hessen-Darmstadt, Württemberg, Bayern und einige andere Staaten im westlichen Deutschland. — Napoleon will sich in Deutschland starke Bundesgenossen gegen Österreich schaffen, die doch allein nicht viel ausrichten könnten. An Preußens Vergrößerung wird ihm wenig gelegen gewesen sein, da diese Großmacht womöglich ihm selbst gefährlich werden konnte. Nach langen, peinlichen Verhandlungen wurde endlich im Jahre 1803 von allen Beteiligten der Reichsdeputations-Hauptschluß angenommen. — Der „Hauptschluß" der Reichsdeputation, der die Entschädigungen und Berteilungen endgültig feststellte. Zusammenfassung der Zeitfolge gemäß: Die Deutschen buhlen in Paris um Napoleons Gunst ihres Gewinns halber; B e st i m m u n g e n Napoleons; Begünstigung Preußens und der süddeutschen Staaten; die Reichsdeputation; der maßgebende Einfluß des französischen Gesandten und seinesschreibers; ihrebestechung; der Reichsdeputations-Hauptschluß 1803. Zusammenfassung des Ganzen durch die Schüler: Der Reichsdeputations-Hauptschluß. Nach der Schlacht bei Marengo, in der die Österreicher von Napoleon geschlagen worden waren, hatte der deutsche Kaiser mit Napoleon Frieden geschlossen. Deutschland muß die Kosten der österreichischen Niederlage bezahlen und das linke Rheinufer an Frankreich abtreten, soweit das nicht schon früher geschehen war. Nur die weltlichen deutschen Fürsten, die dadurch Verluste erlitten, sollten Entschädigungen erhalten; die geistlichen Herrschaften, wie die Erzbistümer Köln, Trier, Mainz, aber aufgehoben und ihre Inhaber mit bestimmten jährlichen Einkommen abgefunden werden. Das gleiche Schicksal sollten die geistlichen Staaten rechts vom Rhein haben; mit ihnen wollte man die weltlichen Fürsten, die an Frankreich auf dem linken Rheinufer Land abtreten mußten, entschädigen. Zu dieser Entschädigungsmasse kamen dann noch die freien Reichsstädte, kleinere Fürstentümer, Grafschaften und ritterschaftliche Gebiete. Nun sollte man meinen, der deutsche Kaiser hätte sich mit den deutschen Fürsten geeinigt, so daß jeder Verlust in gerechter Weise entschädigt worden wäre. Aber bei der Uneinigkeit der deutschen Fürsten war dies unmöglich. Sie wandten sich selbst an den französischen Konsul Napoleon und baten um seine Vermittlung. Zugleich gedachte jeder bei

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 135

1898 -
— 135 — 2. Es ist in zwei unzusammenhängende Teile zerftückt. Grund: Österreichs Eifersucht läßt eine angemessene Vergrößerung und Abrundung nicht zu. Aber für Preußen ergiebt sich ein großer Vorteil: es ist nach Verlust der polnischen Länder ein rein deutscher Staat geworden (nur Posen). Seine Interessen fallen mit denen aller deutschen Länder zusammen, eine Trennung ist nicht mehr möglich. Hann ov er, ein deutsches Land, wird von einem ausländischen König regiert. Polen wird nicht wieder selbständig, wie die Polen wünschten, aber man hatte auch keine Bürgschaft, daß die alten schlechten Zustände nicht wiederkehrten und die Nachbarvölker beunruhigten. Iii. Vergleichende Zusammenstellung. , 1. Worauf man in Wien nicht achtete: Österreich nahm italienische Länder in Besitz — nicht auf die Zusammengehörigkeit des italienischen Volkes; ebensowenig auf die Zusammengehörigkeit des deutschen Volkes, denn Hannover wird dem englischen König zurückgegeben; und nicht darauf, daß die Belgier und Holländer nicht zusammengehörten. Zweitens — Italien und Deutschland wurden zerftückt — achtete man nicht auf die Einheit, nach der die Völker strebten. 2. Was Preußen bekam — was es zu fordern berechtigt war: mindestens soviel, als es verloren hatte, und ein zusammenhängendes Gebiet. Iv. Ergebnisse. 1. 1814 und 1815 Wiener Kongreß. Österreich bekommt: die illyrischen Provinzen, Tirol (und Salzburg), Lombardei und Venedig; Preußen: Posen, das nördliche Sachsen. Schwedisch-Pommern, die Rheinprovinz und Westfalen. Deutschland wird ein Staatenbund: der deutsche Bund (38 Staaten), Frankfurt Sitz des Bundestags. Italien wird zerftückt in Venetien und Lombardei (an Österreich), Königreich Sardinien, Kirchenstaat, Königreich Neapel 2c. Rußland bekommt: das Königreich Polen; Schweden: Norwegen; der König von England: das Königreich Hannover. Belgien und Holland werden das Königreich der vereinigten Niederlande. 2. Man läßt in Wien die Nationalität^ und Einheitsbestrebungen der Völker außer acht. 3. Preußen muß nach Vereinigung feiner getrennten Gebiete streben. 4. Ein Friedensschluß soll gesunde Zustände schaffen, die Dauer versprechen.

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 149

1898 -
— 149 — Der Dänenkönig war zugleich Herzog von Schleswig-Holstein (Personalunion), wollte aber Schleswig dem Königreich Dänemark völlig einverleiben. — Es sollte in Schleswig dänisch gesprochen (gepredigt rc.), nach dänischem Recht gerichtet, das Land sollte in dänischer Weise verwaltet werden: Schleswig, von Holstein losgelöst, sollte eine dänische Provinz, die Bewohner sollten Dänen werden. Dagegen suchen sich nicht nur die Schleswigs zu schützen, — sondern auch die „stammverwandten" Holsteiner, aufs äußerste erbittert, wollen die übermütigen Dänen bekämpfen und ebenso alle Deutschen. Zusammenfassung: Schleswig soll dänisch werden. Was werden wohl die Schleswig-Holsteiner selbst thun ? — Ein Heer gegen die Dänen aufstellen. Sie werden aber trotz der größten Tapferkeit von den Dänen geschlagen. — Übermacht der Dänen. Aber nun rücken preußische und andere deutsche Truppen in das Land, und Schleswig-Holstein, ja ganz Jütland wird von Dänen gesäubert. — Sie fliehen auf ihre Inseln. Aber hierhin können ihnen die Deutschen nicht folgen. — Es gab damals noch keine deutsche Flotte. Die dänische Flotte aber schädigte empfindlich den deutschen Handel. — Die dänischen Kriegsschiffe nahmen Deutsche Handelsschiffe weg und sperrten die deutschen Häsen, so daß kein Handelsschiff ein- oder auflaufen konnte. Dazu kam, daß die drei ausländischen Großmächte für Dänemark Partei nahmen: — Rußland, England, Frankreich. Ebenso die im deutschen Bund den Vorsitz führende Großmacht. — Österreich. Preußen muß sich nun entscheiben: — ob es die Sache der Schleswig-Holsteiner weiter verteibigen ober den vier andern Großmächten nachgeben will. Friedrich Wilhelm Iv. verhielt sich in der schleswig-holsteinischen Frage gerabeso wie in der deutschen. — Er gab nach und schloß Frieden mit Dänemark (allerbings unter ausbrücklichem Vorbehalt aller Rechte). Nun werben die Dänen die Schleswig-Holsteiner zur Unterwerfung zwingen. Diese suchten aber nach Abzug der Preußen ihre Selbständigkeit und ihr Recht allein zu wahren. — Der Krieg geht weiter. Die Dänen rücken ins Land und schlagen, wie vordem, mit ihrer Übermacht die Schleswig-Holsteiner. So wurde es. Dazu kam, daß ein österreichisches Heer, dem preußische Pioniere die Brücke über die Elbe bauten, in Holstein einrückte und die Herzogtümer den Dänen vollenbs unterwarf. Dazu hatten ebenfalls die Verhanblungen in Olmütz geführt. — Nun werben die Dänen nach Gefallen schalten. Allerbings mußten die Dänen versprechen, Schleswig ihrem Staate nicht einzuverleiben. — Ob sie dies Versprechen nach solchen Erfolgen halten werben?!

9. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 81

1898 -
— 81 — i h n beendigt? (— Wahrscheinlich zwischen Österreich und Napoleon, und wahrscheinlich siegte Napoleon, da doch nach dem Gelesenen der Frieden für Österreich ungünstig war.) 2. Was sind das für allgemein bekannte Ereignisse, und was für eine Bewandtnis hat es mit der in Paris unterzeichneten Übereinkunft, vermöge der sich „die conföderierten rheinischen Stände" vom Reiche trennten? (— Wahrscheinlich trennten sich die rheinischen, besonders die süddeutschen Fürsten vom Reich und schlossen sich an Napoleon an.) Zu 1. Euere Vermutung ist richtig, zwischen Österreich und Frankreich war wieder ein Krieg ausgebrochen. Welches wird wohl der Grund gewesen sein? — Der Kaiser von Österreich konnte die früheren Niederlagen (Marengo) nicht vergessen. Ja, dazu kam, daß nicht nur Österreich, sondern auch Rußland und vor allem England das Übergewicht Frankreichs fürchteten; denn Napoleon suchte seine Macht nach allen Seiten zu erweitern und hatte sich z. B. zum König von Italien (Oberitalien) gemacht. — Darum entstand ein neuer Bund gegen Frankreich zwischen Österreich, Rnßland und England. Werden die deutschen Fürsten ihrem Kaiser beistehen? — Nach allem, was wir gehabt haben: wohl kaum. Vielleicht verbündeten sie sich sogar mit Napoleon. Baden, Württemberg und Bayern verbündeten sich mit dem französischen Kaiser. — So konnte Napoleon schneller durch Süddeutschland vorrücken. Hier, bei Ulm, stellte sich ihm zwar ein österreichisches Heer entgegen, aber er nahm es gefangen und rückte nun direkt auf Wien los, das er ungehindert einnahm. Der österreichische Kaiser Franz Ii. flüchtete sich mit seinen Truppen nach Norden — nach Mähren, wo er sich mit den Russen (unter ihrem Kaiser Alexander I.) vereinigte. Napoleon zog ihnen nach. Es kam zur Schlacht bei Austerlitz, in der Nähe Brünns, in der Napoleon vollständig siegte. Man nennt diese Schlacht die Dreikaiserschlacht. — Erklärung. Der österreichische Kaiser bat Napoleon um Frieden. — Der Frieden wurde in Preßburg abgeschlossen. Österreich muß unter anderm Tirol abtreten, womit Napoleon Bayern beschenkte, mit andern Gebieten vergrößerte er Württemberg und Baden. — Dadurch fesselte er diese Länder und ihre Beherrscher noch mehr an sich. Der Kaiser von Österreich kann das nicht hindern, denn er ist besiegt; er verliert allen Einfluß in Deutschland, ist aus Deutschland hinausgedrängt und dankt deshalb als Kaiser von Deutschland ab. Zusammenfassung. Überschrift: Die Schlacht bei Austerlitz 1805. Staude u. (9opfert, Präparationen. Band V. 6

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 159

1898 -
— 159 — tragsentwurf, den Napoleon ihm vor kurzem hatte zugehen lassen, worin stand, daß Napoleon das linke Rheinufer bis Mainz beanspruche. — Karte. Das waren nun gerade bayrische und hessische Länder. Daraus ersahen die Süddeutschen, was sie von Napoleon zu erwarten hatten. Zugleich bot Bismarck ihnen einen sehr milden Frieden (geringe Kriegskosten und eine unbedeutende Abtretung bayrischen Gebiets) und ein Schutz- und Trutzbündnis an. — Die süddeutschen Fürsten werden freudig zugegriffen haben. Das Bündnis blieb zunächst geheim. Zusammenfassung: Der Krieg im Westen und Süden Deutschlands. Die Folgen der preußischen Siege. — Abgesehen von dem Bündnis mit den Süddeutschen, wodurch der volle Zusammenschluß vorbereitet wurde, Auflösung des deutschen Bundes, Zustimmung Österreichs zur Neugestaltung Deutschlands ohne seine Beteiligung, Übertragung der Rechte des Kaisers von Österreich an Schleswig-Holstein auf den König von Preußen, Anerkennung der von Preußen in Norddeutschland vorzunehmenden Gebietsveränderungen. Ausdrücklich mußte Österreich die Bildung eines norddeutschen Bundes zugestehen nördlich von der Mainlinie und die eines Vereins der südlich von dieser Linie gelegenen Staaten. — Die Mainlinie sollte Nord- und Süddeutschland trennen. Durch das geheime Schutz- und Trutzbündnis war sie schon überbrückt. Welche Gebietsveränderungen fanden nach dem Krieg in Norddeutschland statt? — Außer Schleswig-Holstein verleibte Preußen sich Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt a. M. ein und bildete aus diesen Ländern drei neue Provinzen: Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Die beiden letzten stellten die Verbindung her zwischen dem westlichen Teil des preußischen Reiches und den östlichen Hauptländern, so daß jetzt die Ungerechtigkeit des Wiener Kongresses gegen Preußen ausgeglichen wurde. Die Schüler werden fragen, was denn Österreich selbst nach so furchtbarer Niederlage hat abtreten müssen. — Nichts und mußte nur geringe Kriegskosten bezahlen. — Diese schonende Behandlung bereitete das spätere Bündnis vor. Zusammenfassung: Die Folgen der preußischen Siege. Hauptzusammenfassung: Österreich wird 1866 von Preußen besiegt und muß Preußen die Führung des sich einigenden Deutschlands überlassen. Hb. Vertiefende Betrachtung. 1. Was mißfällt uns in diesem Krieg? — Es war doch ein sehr bedauerlicher Bruderkrieg, Deutsche kämpften gegen Deutsche! Die sich gegenseitig beistehen sollen, vernichten sich. Aber, wie die Sache ^8, ging es nicht anders: da Österreich nicht freiwillig aus dem deutschen Bunde ausschied und anders Deutschland aus der jammervollen Schwäche
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